Opferzahl nach Flüchtlingsdrama vor Lampedusa auf 194 gestiegen

Foto: dpa/Corrado Lannino
Opferzahl nach Flüchtlingsdrama vor Lampedusa auf 194 gestiegen
Nach der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa ist die Zahl der geborgenen Toten auf 194 gestiegen. Wie italienische Medien am Montagmorgen berichteten, gehen Taucher der Küstenwache von Dutzenden weiteren Leichen im Rumpf des Schiffes aus, das in 50 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund liegt.

Nach Angaben der Überlebenden befanden sich zum Zeitpunkt des Brands, der den Kutter zum Kentern brachte, 518 Menschen an Bord. Demnach werden noch 169 Personen vermisst. Unter den geborgenen Opfern seien auch sechs Kinder, hieß es.

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Italiens Ministerpräsident Enrico Letta kündigte unterdessen eine engere Zusammenarbeit mit Libyen an, um zu verhindern, dass Flüchtlingsschiffe von dort aus Lampedusa ansteuern. Der am Donnerstag gesunkene Kutter war vom libyschen Misurata aus gestartet.

Deutschland soll mehr Flüchtligne aufnehmen

Am kommenden Mittwoch wird EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso auf Lampedusa erwartet, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Gegen die dort angekommenen 155 Überlebenden des Unglücks wird wegen Verstoßes gegen italienische Einwanderungsgesetze ermittelt.

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), forderte die Bundesregierung zur Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge auf. "Es ist eine Schande, dass die EU Italien mit dem Flüchtlingsstrom aus Afrika so lange allein gelassen hat", sagte Schulz der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe).