Traditionell waren dazu in den Kirchen die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Die Gemeinde Straupitz in Brandenburg feierte das Spreewälder Erntedankfest gemeinsam mit Bundespräsident Joachim Gauck. Am Nachmittag übergaben Vertreter der deutschen Landwirtschaft im Berliner Schloss Bellevue die diesjährige Erntekrone an den Bundespräsidenten.
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In Straupitz waren die Besucher nach dem Gottesdienst in der klassizistischen Schinkelkirche zu einem Erntefest auf dem Kirchplatz eingeladen. Mehrere Gottesdienstbesucher kamen in traditioneller sorbischer Tracht. Die Straupitzer Kirche entstand nach Plänen des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und ist als markantes Wahrzeichen weit über die Gemeinde am nördlichen Rand des Spreewalds hinaus bekannt.
Beim Landeserntedankfest von Mecklenburg-Vorpommern in Loitz bei Greifswald sagte Bischof Hans-Jürgen Abromeit: "Das Wichtigste, was wir zum Leben brauchen, hat uns Gott geschenkt." Zugleich verwies er auf die Verantwortung für die Menschen in anderen Ländern, denen das Notwendigste zum Leben fehle. Die Flüchtlingstragödie vor der italienischen Insel Lampedusa sei ein Appell, "die Verhältnisse in Afrika helfend zu verbessern". Europa müsse aber auch "Platz finden für die, die über das Mittelmeer zu uns streben", sagte der Greifswalder Bischof.
Bischöfin Fehrs: Klimaschutz hilft gegen Erntekatastrophen
Auch die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs erinnerte in ihrer Predigt an die ertrunkenen Flüchtlinge aus Afrika. Die Kirchen wiesen seit Jahren darauf hin, dass der Flüchtlingsstrom weiter zunehmen werde. Es gebe einen Zusammenhang zwischen globaler Wirtschaftspolitik, einem bedrohlichen Klimawandel und den ertrunkenen Flüchtlingen im Mittelmeer, sagte die evangelische Theologin in der Hamburger Hauptkirche St. Petri.
Die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann sprach sich für eine verstärkte Hinwendung zu Produkten aus der Region aus. Wertschätzung der Schöpfung heiße ganz konkret, regionale und saisonale und wenn möglich auch ökologisch angebaute Lebensmittel zu bevorzugen, sagte Junkermann. Der Transport von Nahrungsmitteln rund um die Welt schade der regionalen Wirtschaft und der Umwelt.