Zerstörung syrischer Chemiewaffen hat begonnen

Zerstörung syrischer Chemiewaffen hat begonnen
In Syrien haben internationale Experten damit begonnen, die Chemiewaffen des Assad-Regimes unschädlich zu machen.

Wie der britische Sender BBC am Sonntag unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Teams berichtete, fuhren schwere Fahrzeuge über Sprengköpfe, Misch- und Füllmaschinen, um diese zu zerstören. Syrien hat bis zum 1. November Zeit, die Geräte unschädlich zu machen. Eine Expertenmission der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ist seit knapp einer Woche im Land und überwacht die Zerstörung.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad bestritt unterdessen in einem Interview erneut den Einsatz von Giftgas gegen Zivilisten und die bewaffnete Opposition im Bürgerkrieg. "Wir haben keine Chemiewaffen eingesetzt. Das ist falsch. Und das Bild, das Sie von mir zeichnen, von einem, der sein eigenes Volk umbringt, ist es auch", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Assad zog den UN-Bericht zu den Giftgasangriffen vom 21. August in Zweifel und warf stattdessen den Rebellen vor, selbst das Giftgas Sarin eingesetzt zu haben. Die USA machen das Assad-Regime für den Giftgasangriff vom 21. August im Raum Damaskus verantwortlich. Nach US-Angaben starben dabei mehr als 1.000 Menschen.

Assad: "Wir sind transparent"

Mit Blick auf die Chemiewaffeninspektionen versicherte Assad in dem Interview: "Wir sind transparent, die Experten dürfen zu jeder Anlage gehen. Sie werden alle Daten von uns bekommen." Bis zur Zerstörung seien die Chemiewaffen "sehr gut geschützt".

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Laut einem Beschluss des UN-Sicherheitsrats muss das Assad-Regime zunächst die Waffen und Geräte unschädlich machen und bis Mitte 2014 das gesamte Arsenal vernichten. Experten schätzen, dass Syrien etwa tausend Tonnen der geächteten Waffen besitzt. An welchem der 19 angegebenen Lagerorte die Operation des OPCW-Teams am Sonntag begann, ist laut BBC unbekannt.

Seit knapp einer Woche sind 20 Abrüstungs-Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen im Land. Zum ersten Mal arbeitet die Organisation in einem Bürgerkriegsgebiet. Das Team reist unbewaffnet und ist auf den Schutz durch das Assad-Regime angewiesen. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in Syrien verlaufe bisher ohne Probleme, teilte die Organisation am Donnerstagabend mit. Die OPCW hat ihren Sitz in Den Haag und überwacht die Einhaltung der Chemiewaffen-Konvention, der Syrien beitreten will.

Im syrischen Bürgerkrieg kamen bisher mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Mehr als 2,1 Millionen Menschen, ein Zehntel der syrischen Bevölkerung, flohen nach UNHCR-Angaben ins Ausland. Innerhalb Syriens befinden sich laut UNHCR knapp 4,3 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht.