Festnahmen in Birma nach Gewalt gegen Muslime

Festnahmen in Birma nach Gewalt gegen Muslime
Nach der jüngsten Welle der Gewalt gegen Muslime in Birma sind mehr als 40 Personen festgenommen worden.

Wie staatliche Medien am Sonntag berichteten, handelte es sich um 42 Männer und zwei Frauen, die wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in die blutigen Ausschreitungen vernommen wurden. Unter den Festgenommenen sollen sowohl Buddhisten als auch Muslime sein.

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Vor wenigen Tagen hatte ein aufgebrachter Mob im westlichen Bundesstaat Rakhine muslimische Bewohner angegriffen und mehr als 100 Häuser in Brand gesetzt. Mindestens sechs Menschen wurden getötet, darunter auch eine 94-jährige Muslimin. Zur gleichen Zeit hatte Birmas Präsident Thein Sein den Bundesstaat Rakhine besucht. Es war seine erste Reise in die Region an der Grenze zu Bangladesch seit Beginn der blutigen Konflikte zwischen Buddhisten und Muslimen im Juni 2012.

Seitdem wurden dort mehr als 200 Menschen getötet. Mindestens 140.000 Bewohner hatten fliehen müssen, die meisten davon Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Rohingya sowie andere Muslime. Auch aus einer Gegend nahe der früheren Hauptstadt Rangun wurden am Samstagabend Übergriffe auf muslimische Bewohner gemeldet.

Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" wirft Birmas Regierung und den Sicherheitskräften ethnische Säuberungen, Mord, Verfolgung und Zwangsumsiedlungen im Rakhine-Staat vor. Die Sicherheitskräfte sähen bei Exzessen gezielter ethnischer Angriffe tatenlos zu oder beteiligten sich gar daran. Birmas Regierung weist die Vorwürfe zurück.

Etwa 90 Prozent der rund 60 Millionen Einwohner Birmas sind Buddhisten, die Muslime machen ungefähr vier Prozent aus. Allein im Rakhine-Staat leben etwa 750.000 Rohingya, die in Birma jedoch nicht als ethnische Minderheit anerkannt sind.