Am Donnerstag waren beim Untergang eines Schiffes vor der Mittelmeerinsel mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. "Mit großem Entsetzen habe ich von dem Tod der Menschen aus Afrika gehört, die auf der Flucht und der Suche nach einer neuen Zukunft waren. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer", sagte Jung.
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Das jüngste Unglück habe den Fokus wieder auf die Flüchtlingsproblematik an der Südgrenze Europas gelenkt, "das nicht übersehen werden darf", so Jung. Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hätten seit 2011 mindestens 1.500 Menschen pro Jahr bei der Überfahrt von Afrika nach Europa ihr Leben verloren. "Das ist keine afrikanische oder italienische, sondern eine europäische Tragödie", sagte der Kirchenpräsident. Gerade europäische Binnenländer wie Deutschland stünden in der Pflicht, die Belastungen der EU-Mitgliedstaaten an den Außengrenzen mitzutragen.
"Wenn Europa ein, Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts' sein will, müssten auch die Schutzstandards für Flüchtlinge flächendeckend auf ein höheres Niveau gehoben werden", erklärte Jung. Dazu gehöre, dass legale Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge eröffnet werden, denen ein rechtlich verbindliches Anerkennungsverfahren folgen müsse. Jung: "Es darf nicht sein, dass Flüchtlinge sich Schlepperbanden anvertrauen müssen, die mit dem Elend anderer Menschen Geschäfte machen, nur weil es keine anderen Wege gibt."