"Es sollte überhaupt keine Armen unter euch geben" zitierte der Bischof aus dem fünften Buch Mose. Das Erntedankfest wird traditionell im Herbst nach Abschluss der Ernte in evangelischen und katholischen Kirchen gefeiert, in diesem Jahr am 6. Oktober.
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Das Recht auf Nahrung zähle zu den am häufigsten verletzten Menschenrechte. Als Gründe dafür nannte der Theologe ungleiche Verteilung, Vergeudung, Verlust und Verwendung von Nahrungsmitteln für andere Zwecke als für die menschliche Ernährung. Verstärkt werde dies durch die Klimakrise.
Gerade der Erntedanktag erinnere daran, dass eigentlich genug Nahrung für alle da sei, sagte der Auslandsbischof. Die weltweite Landwirtschaft könnte schon heute zwölf Milliarden Menschen ausreichend ernähren. Schindehütte illustrierte dies anhand des Energiebedarfs eines Menschen, der 2.200 Kilokalorien täglich beträgt. Derzeit würden für jeden der 7,2 Milliarden Erdbewohner mehr als 2.700 Kilokalorien am Tag erzeugt. Dennoch hätten noch immer 850 Millionen nicht genug zu essen.
Für Menschenrecht auf Nahrung eintreten
Der immer noch nicht besiegte Welthunger sei ein Appell an die Landeskirchen, kirchlichen Werke, Gemeinden und die Gemeindeglieder, für die Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung einzutreten. Gefragt seien eine Wirtschaftsweise und ein Konsumverhalten, die die natürlichen Lebensgrundlagen schonten und die weltweite Ernährungssicherung nicht gefährdeten, ergänzte Bischof.
Schindehütte erinnerte daran, dass Welternährung und nachhaltige Landwirtschaft Schwerpunktthema bei den Beratungen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland im November in Düsseldorf seien. Dabei gehe es unter anderem um die Forderung, eine Wende zu nachhaltiger Landwirtschaft sowie zu einer zukunftsfähigen Ernährungsweise einzuleiten.