Auch das Problem der Altersarmut müsse die künftige Koalition angehen, sagte Stockmeier dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.
Es gehe um eine halbe Million Menschen, die trotz der Erholung am Arbeitsmarkt keine Stelle mehr fänden. Es reiche nicht, sie mit Sozialleistungen zu versorgen, sagte Stockmeier. Auch ein psychisch kranker Menschen müsse die Chance auf einen Arbeitsplatz erhalten, auf dem er beispielsweise drei Stunden am Tag arbeite. Die Wohlfahrtsverbände machten solche Angebote, aber sie müssten vom Staat auch finanziert werden, forderte der Diakonie-Chef.
Die künftige Koalition werde auch eine Antwort auf die wachsende Altersarmut finden müssen. Der Diakonie-Chef zeigte sich skeptisch gegenüber den Konzepten der Parteien für eine Mindestrente im Alter. "Ich warne vor einer Politik mit Schlagworten", sagte er. Die Ursachen für Altersarmut seien vielfältig, ebenso differenziert müssten auch die Gegenstrategien sein. Ein Grund für niedrige Renten seien prekäre Jobs und Brüche im Arbeitsleben durch die Unsicherheit in den heutigen Beschäftigungsverhältnissen.