Der evangelische Politiker werde für seine Zivilcourage und seine Unternehmercourage als Partner einer großen Anwaltskanzlei geehrt, teilte die Internationale Martin Luther Stiftung am Mittwochabend in Erfurt mit. Beispielhaft habe Gauweiler die "reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl" eingesetzt, heißt es in der Begründung. Die Preisverleihung erfolgt am 24. Oktober 2013 in Berlin anlässlich der 6. Luther-Konferenz zur Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft.
Gauweiler ist in einem evangelischen Elternhaus in München aufgewachsen. Seit 1968 gehört er der CSU an, nach Stationen in der Kommunalpolitik wechselte er 1986 als Staatsekretär in das bayerische Innenministerium. Von 1990 bis 1994 war der Jurist Staatsminister für Landesentwicklung und Umweltfragen. Dem Bundestag gehört er seit 2002 an. In den vergangenen Legislaturperioden leitete er den Unterausschuss "Auswärtige Kultur- und Bindungspolitik". Mit Verfassungsbeschwerden gegen den Vertrag von Lissabon und in der Euro-Krise gegen den Europäischen Stabilitätsmechanismus sorgte er für Aufsehen und wich von Linie seiner Partei ab.
Impulse der Reformation in einen Dialog einbringen
Mit der "Luther-Rose für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage", einer Reproduktion eines Details des mittelalterlichen Glasfensters der Erfurter Augustinerkirche, wurden bisher die Unternehmer Heinz Horst Deichmann, Dirk Ippen und Jon Baumhauer, der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel, sowie die Unternehmerin und Dressurreiterin Gabriela Grillo geehrt.
Die Internationale Martin Luther Stiftung mit Sitz in Eisenach wurde am 10. November 2007 in Wittenberg errichtet. Sie will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen, um so zur Entwicklung einer verantwortungsbereiten und leistungsstarken Wirtschaft und Bürgergesellschaft beizutragen.