Bischöfe fordern Aufnahme von mehr syrischen Flüchtlingen

Bischöfe fordern Aufnahme von mehr syrischen Flüchtlingen
Deutschland muss nach Ansicht der katholischen Bischöfe mehr Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Das bisher von der Bundesregierung zugesagte Kontingent von 5.000 Personen reiche nicht aus, sagte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Mittwoch in Fulda.

Der Migrationsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz bot die Hilfe der katholischen Kirche an: Es sei durchaus vorstellbar, weitere Flüchtlinge auch in kirchlichen Einrichtungen unterzubringen.

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Trelle wies darauf hin, dass viele der syrischen Flüchtlinge gut ausgebildet und hochqualifiziert seien. Sie seien für Deutschland keineswegs eine Belastung, sagte er. Viele würden, wenn man ihnen die Chance gebe, dauerhaft nicht auf soziale Transferleistungen angewiesen sein.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann verwies besonders auf die Situation der Christen in dem Bürgerkriegsland. Sie drohten zwischen die Fronten zu geraten, sagte er. Der Vorsitzende der Kommission Justitia et Pax befürchtet, dass die Christen zu den großen Verlieren des Konflikts werden. Rund zehn Prozent der Bevölkerung in dem Land sind Christen.

Der Untätigkeit der Weltöffentlichkeit sei eine Schande

Ackermann bezeichnete die anhaltende Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, das Morden und den Krieg in Syrien zu unterbinden, als Schande. Die Weltgemeinschaft sei aufgerufen, auf einen international überwachten, tragfähigen Waffenstillstand hinzuarbeiten, sagte er.

Auf der bis einschließlich Donnerstag dauernden Vollversammlung wollen die 67 Orts- und Weihbischöfe über den Fortgang des innerkatholischen Gesprächsprozesses beraten und eine Zwischenbilanz ziehen. Auf der Tagesordnung stehen auch die ökumenische Sozialinitiative, katholische Schulen und Kirchenzeitungen. An diesem Mittwoch soll zudem über die Zukunft des Weltbild-Verlages bei einer Gesellschafterversammlung beraten werden.