Zumindest einige Geiselnehmer befanden sich am Montagnachmittag aber offenbar noch innerhalb des Gebäudes auf der Flucht. Die Terroristen hätten Feuer gelegt, um die Befreiungsaktion zu behindern, hieß es. Bei dem Anschlag starben mehr als 60 Menschen, mindestens 175 wurden verletzt.
Augenzeugen hatten zuvor am Montag von mehreren schweren Explosionen berichtet. Bilder zeigten eine riesige schwarze Rauchwolke über dem Gebäude. Zugleich seien Gewehrschüsse zu hören gewesen. Kenias Innenministerium forderte die Bevölkerung auf, das Stadtviertel Westlands weiträumig zu meiden und Platz für Krankenwagen zu machen. Zuvor waren bewaffnete Sicherheitskräfte in die abgesperrte Zone rund um die Westgate-Mall vorgedrungen.
Die islamistische Shabaab-Miliz aus Somalia hatte sich zu dem Anschlag bekannt
Über die genaue Identität der Attentäter war zunächst nichts bekannt. Unbestätigten Berichten zufolge sollten unter ihnen auch Ausländer sein. Berichte, nach denen auch Frauen unter den Attentätern seien, wies Ole Lenku zurück. "Einige haben sich als Frauen verkleidet, es handelt sich aber ausschließlich um Männer." Die islamistische Shabaab-Miliz aus dem Nachbarland Somalia hatte sich zuvor zu dem Anschlag bekannt.
###mehr-artikel### 10 bis 15 Terroristen hatten das Einkaufszentrum am Samstagmittag gestürmt, zahlreiche Besucher erschossen und später Geiseln genommen. Ole Lenku korrigierte die Zahl der Toten am Nachmittag nach unten auf 62. Darunter seien zwei Angreifer, die am Morgen erschossen worden seien. Es galt als sicher, dass die Zahl der Toten weiter steigen würde. Mehr als 60 Menschen wurden noch vermisst.
Der Angriff auf das Einkaufszentrum ist der schwerste Terroranschlag in Kenia seit dem Attentat auf die US-Botschaft in Nairobi 1998. Die Shabaab hatte seit langem mit Anschlägen in Kenia gedroht, nachdem Kenias Armee Ende 2011 in den Konflikt im Nachbarland Somalia eingegriffen hatte. Kenianische Soldaten hatten die Shabaab aus weiten Teilen Südsomalias vertrieben. Das Westgate-Einkaufszentrum galt - auch wegen seiner israelischen Eigentümer - als mögliches Terrorziel und war mit privaten Sicherheitskräften vergleichsweise gut gesichert.