Potsdamer Forscher warnen vor Verzögerungen bei Klimavertrag

Potsdamer Forscher warnen vor Verzögerungen bei Klimavertrag
Klimaforscher haben eindringlich davor gewarnt, den Abschluss eines internationalen Klimavertrages mit umfassenden Emissionsminderungen hinauszuzögern. Wenn erst nach 2030 gehandelt werde, könnte sich das Wachstum des globalen Bruttosozialprodukts um bis zu sieben Prozentpunkte verringern, heißt es in einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Studie des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung.

Bei einer internationalen "Klimavereinbarung" bereits im Jahr 2015 wären es nur zwei Prozentpunkte.

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Auswirkungen habe die künftige Klimapolitik auch auf die Energiepreise, erklärte Gunnar Luderer, Leiter der Projektgruppe Global Energy Systems vom Potsdam-Institut. So bestehe die Gefahr, dass bei einer Verzögerung der Emissionsabsenkung über 2030 hinaus sich die weltweiten Energiepreise kurzfristig um 80 Prozent erhöhen. Die Berechnungen beziehen sich dabei auf das international anerkannte Ziel, die globale Erwärmung auf einen Anstieg von zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Klimavertrag bis spätestens 2015

Die Studie zeige, dass dieses Zwei-Grad-Ziel "mit einem vernünftigen Aufwand" erreichbar sei, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth. Die Anstrengungen müssten darauf gerichtet werden, alle diplomatischen Vertreter zu einem Abschluss eines Klimavertrages bis 2015 zu bewegen. Dabei gelte es, rund 200 verschiedene Interessengruppen auf einen Kurs zu einigen.