"Russland hat umfangreiche Erfahrung bei der Umsetzung von Projekten zur Abrüstung von Chemiewaffen", erklärte Anthony. Kein Land habe mehr sogenannter C-Waffen als Russland. Mit Beginn dieses Jahres habe Russland fast 28.000 Tonnen seiner komplexen chemischen Waffen zerstört, 60 Prozent seines angegebenen Bestandes.
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Zudem vertraue die syrische Regierung Russland mehr als jedem anderen Land. Indes habe Moskau mehrfach erklärt, dass die Drohung des Assad-Regimes mit Giftgaseinsätzen völlig inakzeptabel sei.
Anthony betonte, dass Syrien die Menge und Art seiner Chemiewaffen komplett offenlegen und von unabhängigen Experten prüfen lassen müsse. Eine punktuelle Vorgehensweise, die Teile des Waffenarsenals unangetastet lässt, dürfte aller Voraussicht nach nicht hinzunehmen sein.
Alle Konfliktparteien müssten Abbau der C-Waffen unterstützen
Besorgt äußerte sich Anthony über Transport und Kontrolle hochgiftiger Chemikalien im Bürgerkriegsland Syrien. "Trotz beträchtlicher technischer Sachkenntnisse sind die Herausforderungen hier beispiellos", warnte der SIPRI-Experte. Alle Konfliktparteien, auch diejenigen außerhalb Syriens, müssten in den Abbau der C-Waffen-Bestände einwilligen. Sie müssten sich verpflichten, Transporte nicht anzugreifen oder zu behindern und die Sicherheit der Experten zu garantieren.
Die internationale Gemeinschaft hat laut Anthony zwar Erfahrungen mit der Beseitigung chemischer Waffen in Ländern mit prekärer Sicherheitslage wie dem Irak und Libyen. Doch in Syrien dauere ein offener bewaffneter Konflikt großen Ausmaßes an. Russland und die Vereinten Nationen seien bei der C-Waffen-Kontrolle auf jeden Fall auf weitere Partner angewiesen.