Ankläger fordern Todesstrafe im Vergewaltigungsprozess in Indien

Ankläger fordern Todesstrafe im Vergewaltigungsprozess in Indien
Nach dem Schuldspruch gegen die Vergewaltiger einer Studentin in Indien hat die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für die vier Männer gefordert. "Die Menschen im Land werden das Vertrauen in die Justiz verlieren, wenn nicht die härteste Strafe ausgesprochen wird", sagte Ankläger Dayan Krishnan am Mittwoch laut Medienberichten.

Das indische Strafgesetz sieht "für extreme und außergewöhnlich grausame Verbrechen" den Tod am Strang vor. Das Gericht in der Hauptstadt Neu-Delhi hatte am Dienstag bereits geurteilt, dass die vier Angeklagten des Mordes und der Vergewaltigung der 23-jährigen Studentin schuldig sind.

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Die Männer hatten die junge Frau im Dezember 2012 in Neu-Delhi in einen Bus gelockt, vergewaltigt, gebissen und mit Eisenstangen gefoltert. Das Opfer starb wenig später an schweren inneren Verletzungen. Richter Yogesh Khanna nannte die Tat einen "kaltblütigen Mord". Die Täter hätten der Frau mit Händen und Eisenstangen innere Organe aus dem Leib gerissen. Der Fall hatte in Indien wochenlange Proteste und eine Debatte über die Sicherheit und die Stellung von Frauen in der konservativen Gesellschaft ausgelöst.

Sechster Beschuldigter tot in Zelle aufgefunden

Ein weiterer Angeklagter wurde bereits von einem Jugendgericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Weil der heute 19-Jährige zur Tatzeit noch minderjährig war, wurde ihm getrennt von den anderen Beschuldigten der Prozess gemacht. Das Urteil zog Unmut und Kritik nach sich. Nach indischem Strafrecht kann ein Minderjähriger nur zu maximal drei Jahren Jugendhaft verurteilt werden.

Ein sechster Beschuldigter wurde vor einigen Wochen tot im Untersuchungsgefängnis in Neu-Delhi aufgefunden. Er soll sich in seiner Zelle im Beisein anderer Insassen erhängt haben.