Unter dem Titel "Kein Witz!" wirbt Schmitz locker aber ernsthaft darum, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Produktion des Spots sei auch für ihn selbst der Anlass gewesen, seine Entscheidung in einem Organspendeausweis festzuhalten, sagte Schmitz.
###mehr-artikel###Minister Bahr betonte, es stünden mehr als 10.000 Patienten auf der Warteliste für ein Organ. Zugleich sei die Spendenbereitschaft weiter rückläufig. Ärzte in den Kliniken seien unsicher, wie sie das Thema ansprechen sollten. Bahr versicherte, ein Skandal wie die Manipulation der Wartelisten könne sich nicht wiederholen. Derzeit steht ein früherer Oberarzt der Göttinger Universitätsklinik wegen versuchten Totschlags in elf Fällen vor Gericht. Er soll falsche Angaben gemacht haben, um Patienten auf der Warteliste nach oben zu schieben.
Nach Angaben der Bundeszentrale sind fast drei Viertel der Bevölkerung zu einer Organ- oder Gewebespende bereit. Doch nur 22 Prozent haben ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis dokumentiert. Der Bundeszentrale zufolge sterben jeden Tag drei Patienten, weil Spenderorgane fehlen. Seit dem vorigen Jahr sind 40 Millionen Organspendeausweise von den Krankenkassen an ihre Versicherten verschickt worden. Eine Pflicht zur Entscheidung gibt es aber nicht.
Deutlicher Rückgang nach Skandal
Die Bereitschaft der Deutschen, Organe zu spenden, ist unterdessen weiter gesunken. Im ersten Halbjahr 2013 gab es 459 Menschen, deren Organe nach ihrem Tod anderen Patienten zugute kamen. In den ersten sechs Monaten 2012 wurden noch 562, im ersten Halbjahr 2010 648 Organspender gezählt. Im Sommer vergangenen Jahres hatte ein Transplantationsskandal die Republik erschüttert. Damals waren Manipulationen in mehreren Transplantationszentren bekanntgeworden.