Erzbischof Schick kritisiert Vorgehen gegen Flüchtlingsproteste

Foto: dpa/Andreas Gebert
Erzbischof Schick kritisiert Vorgehen gegen Flüchtlingsproteste
Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hat das repressive Vorgehen des Staates gegen Protestmärsche von Flüchtlingen in Bayern scharf kritisiert, die Einsatzkräfte selbst aber in Schutz genommen. "Die vielen Probleme der Flüchtlinge müssen politisch so gelöst werden, dass es gar nicht erst zu solchen Protestmärschen kommt", sagte Schick dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Würzburg.

Die katholische Kirche sei mit der rigiden Flüchtlingspolitik der bayerischen Staatsregierung nicht einverstanden, "und das wissen die zuständigen Politiker auch", sagte Schick. Die derzeit kursierenden Fotos von durch Polizisten eingekreisten Flüchtlingen seien "sehr schrecklich". Bayern gebe trotz einiger kleinerer Verbesserungen in den vergangenen Monaten nach wie vor "kein gutes Beispiel" für eine humane Flüchtlingspolitik ab.

###mehr-artikel###Asylbewerber in Bayern ziehen seit dem 20. August auf zwei Routen durch den Freistaat, um für Lockerungen in der Asylpolitik zu demonstrieren. Für Dienstagabend waren im Zielort München Abschlusskundgebungen geplant. Die Polizei hatte die Protestmärsche immer wieder gestoppt, um die Personalien der Asylbewerber zu überprüfen. Am Sonntag und am Montag wurden die beiden Märsche an der Münchner Stadtgrenze von jeweils 150 Polizisten angehalten. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten. Mehrere Asylbewerber und ein Polizist wurden verletzt.