Bei der Audienz sei im Rahmen der Gespräche über Frieden und Stabilität im Nahen Osten "besondere Aufmerksamkeit auf die tragische Situation in Syrien" gerichtet worden, teilte der Vatikan am Donnerstag mit.
"Dialog und Verhandlungen zwischen allen Teilen der syrischen Gesellschaft mit internationaler Unterstützung sind die einzige Möglichkeit, um ein Ende des Konflikts und der Gewalt herbeizuführen, die täglich vor allem unter der Zivilbevölkerung viele Todesopfer fordern", hieß es. Franziskus empfing den Angaben zufolge Abdullah und dessen Ehefrau Rania in einer Audienz. Anschließend traf der jordanische König mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und dem vatikanischen "Außenminister", Erzbischof Dominique Mamberti, zusammen.
"Niemand glaubt an die Verteidigung der Menschenrechte"
Bei den Gesprächen ging es zudem um die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern und die Frage des Status von Jerusalem, das von beiden Seiten als Hauptstadt beansprucht. Der Vatikan würdigte demnach die Bemühungen des jordanischen Königs um interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen.
Der Vertreter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem für Jordanien, Erzbischof Maroun Lahham, wies im Zusammenhang mit dem Treffen auf die Furcht der Christen in der Region vor einer Eskalation des syrischen Bürgerkriegs durch eine internationale Militärintervention hin. "Niemand glaubt an ein Interesse der Vereinigten Staaten oder Europas an den Menschenrechten und der Verteidigung der Menschenrechte", sagte er im Sender Radio Vatikan. Ein mögliches militärisches Eingreifen werde allein auf politische und wirtschaftliche Interessen zurückgeführt.
König Abdullah traf erstmals mit Papst Franziskus zusammen. Dessen Vorgänger Benedikt XVI. hatte er 2009 anlässlich von dessen Nahostreise in der jordanischen Hauptstadt Amman empfangen. Palästinensische Flüchtlinge machten bereits zuvor bis zu 60 Prozent der jordanischen Bevölkerung aus.