King habe Amerika verbessert, sagte Präsident Barack Obama bei einer Gedenkfeier vor Zehntausenden in der Hauptstadt. Die USA seien heute "freier und gerechter". Beim Marsch auf Washington hatte der junge Baptistenpastor am 28. August 1963 seinen Traum von einem Amerika der Gleichberechtigung verkündet. Damals wurden in den USA Schwarze in vielen Lebensbereichen diskriminiert.
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Obama warnte, trotz vieler Fortschritte habe man ein erklärtes Ziel der Kundgebung vor fünf Jahrzehnten verfehlt. Martin Luther King und den Demonstranten sei es auch um wirtschaftliche Chancengleichheit gegangen. Doch die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den Rassen sei gewachsen in den USA, beklagte der Präsident. Und die Löhne aller Arbeiter stagnierten, während die Unternehmensprofite und die "Gehälter einiger weniger Wohlhabender explodiert" seien.
Der frühere Präsident Bill Clinton sagte, der Tag der "I have a Dream"-Rede sei "einer der wichtigsten Tage in der amerikanischen Geschichte". King sei mit offener Hand und nicht mit geballter Faust auf die Weißen zugegangen. Das habe Millionen Menschen bewegt. Freilich gebe es noch viel zu tun. In einer Demokratie dürfe es nicht "schwieriger sein, zum Wählen zu gehen, als ein Sturmgewehr zu kaufen".
Auch Ex-Präsident Jimmy Carter sowie Mitglieder der King-Familie nahmen an der Feierstunde teil. Carter erinnerte daran, dass in den 50er Jahren in Kings Heimatstaat Georgia viele schwarze Kinder in Behelfsbauten und sogar Scheunen zum Schulunterricht gegangen seien, weiße aber in modernen Schulen.
Die Reden am Mittwoch waren der Höhepunkt mehrtägiger Feier- und Gedenkveranstaltungen anlässlich des Jahrestages. Am Samstag hatten sich Zehntausende Menschen in Washington zu einer Kundgebung für Jobs und gegen Diskriminierung versammelt.