Zwar sei es verständlich, dass eine Reihe westlicher Regierungen militärische Luftschläge als Antwort auf den Einsatz von Chemiewaffen in Erwägung zögen. Aber gegen eine solche "Strafaktion" gebe es gewichtige friedensethische Einwände, sagte Erzbischof Zollitsch am Mittwoch in Bonn.
###mehr-artikel###Zollitsch gab weiter zu bedenken, dass kein Militärschlag legitim sei, solange keine mit eindeutigen Fakten untermauerte Gewissheit über die Täter der Chemiewaffen-Attacke bestehe. Bis jetzt seien Zweifel an der Verantwortung des Regimes Assad noch nicht restlos ausgeräumt worden.
Die Verantwortung für eine Reaktion auf das Massaker liege beim Weltsicherheitsrat, fügte er hinzu. Deshalb müsse einer Militäraktion der ernsthafte Versuch zu abgestimmtem Handeln vorangehen. Unbeantwortet sieht der Bischofskonferenz-Vorsitzende auch die Frage, was das politische Ziel einer militärischen Aktion sei.
"Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen"
Bliebe das Verbrechen von Damaskus ohne Antwort, könnte die Folgen für die internationale Sicherheit verheerend sein, warnte der Freiburger Erzbischof. Die Verantwortlichen für die Untaten müssten deshalb ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Dabei sollte auch eine Einbeziehung des Internationalen Strafgerichtshofs erwogen werden. "Alle Konfliktparteien in Syrien und auch die mit ihnen verbundenen Staaten sind moralisch verpflichtet, die Aufklärung der Verbrechen durch die Vereinten Nationen zu unterstützen."