Die neue Einrichtung steht neben dem einstigen Wohnhaus des Dichters und Theologen Johann Gottfried Herder (1744-1803) und der benachbarten Stadtkirche St. Peter und Paul. Das Zentrum soll künftig als zentraler kirchlicher Veranstaltungsort genutzt werden, teilte die Kirchengemeinde am Donnerstag mit.
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Für das Ensemble wurden zwei denkmalgeschützte Gebäude saniert und durch den Neubau verbunden. Allein in diesen Erweiterungsbau waren drei Millionen Euro investiert worden. Hinzu kamen Modernisierungsarbeiten in der Stadtkirche für rund 1,4 Millionen Euro. Die Kirche, die im Volksmund auch Herderkirche genannt wird, lockt jährlich 200.000 Besucher an.
Sie war einst Wirkungsstätte Herders, der als erster Klassiker der deutschen Literatur gilt. Er hatte als Generalsuperintendent in der Goethe-Zeit die Verantwortung für das kirchliche Leben im gesamten Herzogtum.
Herder stammte aus dem ostpreußischen Mohrungen, studierte in Königsberg und war anschließend Prediger in Riga. Von 1776 an bis zu seinem Tod verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in der Thüringer Residenz. Seine Anstellung am Weimarer Hof geht zurück auf die Freundschaft mit Johann Wolfgang von Goethe, den er 1770 in Straßburg kennengelernt hatte und der ihn später nach Weimar vermittelte. Herderkirche und Herderhaus sind seit 1999 ein Teil des UNESCO-Welterbes "Weimarer Klassik".