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"Fremdenfeindlichkeit und eben auch Antisemitismus sind latent auch und gerade in der breiten Mitte der Bevölkerung vorhanden", warnte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Daher sei es bemerkenswert, dass die Kanzlerin mitten in der heißen Wahlkampfphase für einen historischen Moment den routinierten Modus verlasse, um die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers zu besuchen. Damit vermittele sie glaubhaft eine gegenwartsbezogene Kultur des Erinnerns an die Gräuel des Nationalsozialismus.
In der KZ-Gedenkstätte wollte die Kanzlerin am Dienstagabend einen Kranz an einem Mahnmal ablegen, zwei historische Räume besichtigen und mit Holocaust-Überlebenden zusammentreffen. Nach Angaben der Gedenkstätten-Leitung besucht erstmals ein amtierender Regierungschef das ehemalige Konzentrationslager. In den zwölf Jahren seines Bestehens waren in dem Lager nahe München mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, mindestens 43.000 wurden ermordet.