Bischof mahnt Solidarität mit Opfern von Europas Wirtschaftskrise an - Protestanten feiern 40 Jahre Kirchengemeinschaft

Bischof mahnt Solidarität mit Opfern von Europas Wirtschaftskrise an - Protestanten feiern 40 Jahre Kirchengemeinschaft
Der Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Friedrich Weber, hat zur Solidarität mit den Opfern der gegenwärtigen europäischen Wirtschaftskrise aufgerufen. "Es geht um Reform und Konsolidierung des Sozialstaates, um Bekämpfung der Armut und Bewahrung der Schöpfung", sagte der Braunschweiger Landesbischof am Sonntag in einem Festgottesdienst in der Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek.

Dort wurde an die vor 40 Jahren beschlossene Einheit der Protestanten erinnert. Die nach dem polnischen Humanisten und Theologen Johannes a Lasco (1499-1560) benannte Bibliothek gilt als weltweit bedeutendste Sammlung des reformierten Protestantismus.

Mit dem Festakt in Emden gedachten reformierte und lutherische Christen an die Leuenberger Konkordie, die am 16. März 1973 in der Nähe von Basel unterzeichnet wurde. Mit dem Dokument wurde die rund 450-jährige Trennung der lutherischen und reformierten Kirchen beendet.

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Mit der Konkordie erkennen die evangelischen Kirchen seit 40 Jahren gegenseitig die unterschiedlichen Traditionen des Abendmahls an. Protestanten sind in allen evangelischen Kirchen beim Abendmahl im Gottesdienst willkommen. Zudem legte die Gemeinschaft den Grundstein dafür, dass Pfarrer in Kirchen anderer konfessioneller Prägung predigen können. Der Streit über das Verständnis des Abendmahls gilt heute als größtes Hindernis bei der Ökumene zwischen evangelischer und katholischer Kirche.

Zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gehören auf der Grundlage der Leuenberger Konkordie heute mehr als 100 protestantische Kirchen aus Europa mit geschätzten 50 Millionen Mitgliedern. Dazu gehören auch Freikirchen wie die der Methodisten sowie vorreformatorische Kirchen wie die der Waldenser und Böhmischen Brüder.