Seit Jahren bemühen sich verschiedene Akteure um den Wiederaufbau der 1732 eingeweihten und im Zweiten Weltkrieg zerstörten Barockkirche. Ihre Ruine wurde 1968 abgerissen. Die Pläne sind unter anderem umstritten, weil die Potsdamer Garnisonkirche als Symbol des preußischen Militärs gilt. Nach derzeitigem Stand soll ab 2014 bis zum 500. Reformationsjubiläum 2017 der Kirchturm für rund 40 Millionen Euro nachgebaut werden.
Erst vor wenigen Tagen hatte Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) angekündigt, für den Wiederaufbau der Garnisonkirche zwölf Millionen Euro aus seinem Haushalt zur Verfügung zu stellen. Damit soll ein Signal für künftige Spender gesetzt werden, da das Bauprojekt überwiegend aus privaten Mitteln finanziert werden soll, erklärte Neumann am Montag in Berlin.
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Bischof Dröge betonte nach der Kirchenleitungssitzung, mit der auf sechs Jahre befristeten landeskirchlichen Pfarrstelle soll die temporäre Kapelle und der entstehende Turm "als Orte geistlichen Lebens gestärkt" werden. Die von einer Entsendungspfarrerin begonnene erfolgreiche Arbeit könne nun weitergeführt werden. Die Finanzierung der Stelle erfolgt zu 50 Prozent aus landeskirchlichen Mitteln. Weitere 50 Prozent werden vom Kirchenkreis Potsdam, der Stiftung Garnisonkirche und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau getragen, hieß es.
Arbeitsschwerpunkt: Bildungsarbeit
Zu den Arbeitsschwerpunkten der Pfarrstelle zählt den Angaben zufolge die Bildungsarbeit etwa mit Schülern sowie die Arbeit mit Konfirmanden. Zudem sollen die Kooperation mit der Studierendengemeinde und die Glaubenskurse für Erwachsene fortgeführt werden.
Die Garnisonkirche gehörte einst zu den bekanntesten Wahrzeichen Potsdams. 1933 wurde die evangelische Militärkirche am "Tag von Potsdam" von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt, Hitler gab dort eine Regierungserklärung ab. 1945 brannte die Barockkirche nach einem alliierten Luftangriff aus.