Sein Konkurrent, der ehemalige Finanzminister Soumaïla Cissé, räumte am Montagabend seine Niederlage ein und gratulierte Keïta zu dessen Wahlsieg. Die offiziellen Wahlergebnisse liegen noch nicht vor.
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Keïta zeigte sich am Abend im lokalen Fernsehen überglücklich, sprach aber auch von einer schwierigen Aufgabe, die nun vor ihm liege. Nun, da Mali wieder eine legitime Regierung hat, wollen Geberländer rund drei Milliarden Euro an zugesagten Hilfsgeldern freigeben.
Mit der Wahl des Präsidenten geht eine lange politische Krise zu Ende, die auf einen Militärputsch von März 2012 zurückgeht. In dessen Folge besetzten islamistische Milzen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida den Norden des Landes. Um den drohenden Vormarsch der Islamisten auf die Hauptstadt Bamako zu verhindern, intervenierten Mitte Januar die französischen Streitkräfte. Zusammen mit einer afrikanischen Eingreiftruppe befreiten die Franzosen in den ersten Wochen des Jahres den Norden des Landes. Anfang Juli übergaben die afrikanischen Soldaten das Kommando an eine 12.6000 Mann starke UN-Blauhelmmission, die nun auch die Sicherheit während der Wahlen gewährleistete.
Wahlbeobachter, darunter die Europäischen Union, hatten auch den zweiten Wahlgang als insgesamt geregelt gelobt. Die Wahlbeteiligung stand noch nicht fest, schien aber trotz teils heftigen Regenfällen ähnlich hoch gewesen zu sein wie in der ersten Runde. Ende Juli hatte sich fast die Hälfte der sieben Millionen Wahlberechtigten beteiligt. Für Mali war das ein Rekord, in früheren Jahren lag die Beteiligung aufgrund einer tiefen Politikverdrossenheit oft nur bei einem Drittel.