Es sei ein Problem, dass fast die Hälfte der Minijobber nicht die Rechte bekomme, die ihnen zustehe, nämlich "bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung bei Krankheit", sagte Thomsen dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Es müsse sich etwas ändern.
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Hubertus Heil sprach sich dafür aus, Minijobber schriftlich im Arbeitsvertrag über ihre Arbeitnehmerrechte zu informieren. Um die Einhaltung der Rechte von Minijobbern zu gewährleisten, schlug er bessere Kontrollen vor.
Zehn Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Jobs seit 2004
Nach einer im März vorgestellten Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung haben 65 Prozent der geringfügig Beschäftigten nach eigenen Angaben noch nie bezahlten Urlaub genommen. 41 Prozent der Minijobber gaben dabei an, dass er vom Arbeitgeber sogar verwehrt wurde. Zudem gaben in der Studie 40 Prozent der Arbeitgeber an, keine Lohnfortzahlung bei Krankheit zu gewähren.
Thomsen verteidigte aber im Interview mit der Zeitung auch die Minijobs und trat dem Vorwurf entgegen, sie würden reguläre Beschäftigung verdrängen. Er glaube nicht, dass dies ein Massenphänomen ist, auch wenn es sicher Missbrauch gebe, sagte er. Seit Ende 2004 sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs um zehn Prozent gestiegen, die der Minijobs im gewerblichen Bereich sei konstant geblieben. "Volkswirtschaftlich kann es also keine große Verdrängung von Beschäftigung gegeben haben", so der Leiter der Minijobzentrale.