Studie: Jeder dritte Schüler Opfer von Cybermobbing

Foto: iStockphoto/Michael Sick
Studie: Jeder dritte Schüler Opfer von Cybermobbing
Die Verbreitung von Cybermobbing sei bislang eher unterschätzt worden,erklärte die Universität Münster, die am Freitag die Zwischenergebnisse einer Langzeitstudie vorgestellt hat. Das Spektrum reiche von beleidigenden Mails über das Hochladen von peinlichen Videos auf YouTube bis hin zum Online-Pranger über Facebook. Besonders verletzende Formen des Cybermobbings seien jedoch vergleichsweise selten.

Für die noch laufende Langzeitstudie befragen die Universitäten Münster und Hohenheim in Stuttgart 6.000 Schüler an 33 Schulen im süddeutschen Raum. Die Studie zeige auch, dass eine klare Unterscheidung zwischen Tätern und Opfern nicht immer möglich sei, hieß es weiter. Viele Jugendliche berichteten, dass sie selbst Opfer wurden, gleichzeitig aber auch andere über das Internet gemobbt haben. Mit fast 20 Prozent sei der Anteil der "aggressiven Opfer" an Hauptschulen deutlich größer als an den Realschulen (11,3 Prozent) und Gymnasien (8,4 Prozent).

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Das Internet werde häufig von Opfern von Schulmobbing für Racheaktionen genutzt, erklärten die Forscher weiter. Hauptschüler nutzten das Netz häufiger als Plattform, um sich zu rächen oder nach einer erlittenen Mobbingatacke zurückzuschlagen.

Beleidigungen und das Streuen von Gerüchten die häufigste Form des Cybermobbing

Für die breite Öffentlichkeit zugängliche Formen von Cybermobbing wie das Hochladen peinlicher Bilder und Videos kommen der Studie zufolge eher selten vor (1,9 Prozent). Am häufigsten berichteten Opfer über Beleidigungen, das Weiterleiten vertraulicher Informationen und das Verbreiten von Gerüchten. Knapp 15 Prozent der Befragten gaben an, beleidigende Nachrichten zu schreiben.

Die Befragung ist Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts "Cybermobbing an Schulen". Bis 2015 werden die teilnehmenden Schüler insgesamt drei Mal zu ihrem Onlineverhalten und ihren Erfahrungen befragt.