Es wird mit einem Wahlsieg des seit Jahrzehnten amtierenden Premiers Hun Sen gerechnet. Seine "Volkspartei" hatte vor fünf Jahren 90 Mandate gewonnen. Kritiker werfen der Regierungspartei Manipulation der Wählerlisten, Einschüchterungen und Stimmenkauf vor.
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Dennoch hofft die Opposition des südostasiatischen Landes auf kräftige Stimmengewinne. Größter Herausforderer ist die im vergangenen Jahr neu gegründete "Nationale Rettungspartei" unter dem Liberalen Sam Rainsy. Der Oppositionsführer kehrte nach seiner Begnadigung vor wenigen Tagen überraschend aus dem Exil zurück. In der Rettungspartei ging auch die "Menschenrechtspartei" des früheren Aktivisten Kem Sokha auf. Nach Angaben der Nationalen Wahlkommission sind unter den Stimmberechtigten 1,5 Millionen Erstwähler.
Opposition wird bedroht und eingeschüchtert
Auch UN-Experten haben Zweifel, ob die Wahl als frei und fair gelten kann. Die Mitglieder der Wahlkommission sind regierungstreu. Bürgerrechtsorganisationen beklagten kürzlich anhaltende Einschüchterungsversuche und Drohungen gegenüber Oppositionspolitikern und regierungskritischen Wählern. Zudem kontrollieren die Regierung und regierungsnahe Kreise die Fernsehsender und die meisten Radiostationen. Das Königreich Kambodscha mit seinen 15 Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern Asiens und exportiert vor allem Textilien.