Entführte spanische Entwicklungshelferinnen in Somalia befreit

Foto: dpa/Medicos Sin Frontera
Entführte spanische Entwicklungshelferinnen in Somalia befreit
Fast zwei Jahre nach ihrer Entführung in der somalisch-kenianischen Grenzregion sind zwei spanische Entwicklungshelferinnen wieder frei.

Die beiden seien bei guter Gesundheit, teilte die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" bei der Bekanntgabe der Freilassung am Donnerstagabend mit. Die Spanierinnen hatten für die Organisation in dem kenianischen Flüchtlingslager Dadaab nahe der somalischen Grenze gearbeitet.

Von dort wurden sie im Oktober 2011 mutmaßlich von Mitgliedern der somalischen Schabaab-Miliz entführt, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida hat. Bei dem Überfall wurde der kenianische Fahrer schwer verwundet.

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Weitere Angaben zu den Hintergründen der Befreiung von Montserrat Serra und Blanca Thiebaut machte "Ärzte ohne Grenzen" zunächst nicht. Dadaab gilt mit seinen rund 500.000 Bewohnern als das größte Flüchtlingslager der Welt. Die meisten Lagerbewohner stammen aus dem benachbarten Somalia, in dem seit 1991 gekämpft wird.

Die Entführung der beiden spanischen Helferinnen und anderer Ausländer war Anlass für die kenianische Regierung, Truppen nach Somalia zu schicken. Die kenianischen Einheiten wurden später in die afrikanische Eingreiftruppe AMISOM integriert. Inzwischen konnten die somalische Hauptstadt Mogadischu und andere größere Städte von den Islamisten zurückerobert werden. Die meisten ländlichen Gebiete in Süd-Somalia sind aber immer noch nicht unter Kontrolle des Staates. Nach mehr als 20 Jahren Anarchie hat Somalia erst seit September einen von einem Delegiertenparlament gewählten Präsidenten.