Segregation beeinträchtige die Bildungschancen von Schülern, die selbst eingewandert seien oder deren Eltern aus dem Ausland kämen, heißt es in einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Forschungsbereichs des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration.
Eine Trennung der Schülerschaft nach Migrationshintergrund ist demnach vor allem in Großstädten zu beobachten. Die Verfasser stützen sich auf Daten der Schulleistungsuntersuchungen IGLU und TIMSS von 2011. Ihr Ergebnis: In Großstädten wie Berlin und Frankfurt am Main besuchen 70 Prozent der Grundschüler mit Migrationshintergrund eine Klasse, in der mehrheitlich Schüler nichtdeutscher Herkunft sind.
Mehr Geld und Personal
Oft seien diese Schulen als leistungsschwach gekennzeichnet, die Schüler hätten also weniger Chancen, kritisieren die Autoren. Rund 40 Prozent aller Erst- bis Viertklässler mit Migrationshintergrund würden in leistungsschwachen Klassen unterrichtet. Der Anteil der Schüler ohne Migrationshintergrund beträgt in diesen Klassen nur 5,7 Prozent.
Die Experten schlagen vor, die Schulen mit mehr Geld und Personal dabei zu unterstützen, sich interkulturell zu öffnen. Notwendig seien Fortbildungen für Lehrer, um den Spracherwerb der Schüler besser zu fördern oder mit den Eltern besser ins Gespräch zu kommen. Versuche, gemischte Klassen durch politische Maßnahmen zu erzwingen, halten die Sachverständigen dagegen für weniger sinnvoll und verweisen dabei auf Beispiele im In- und Ausland, die nicht funktioniert haben.