Die Pille, die nach ungeschütztem Sex eine ungewollte Schwangerschaft verhindern kann, muss bis spätestens 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die Debatte über die "Pille danach" wurde ausgelöst durch einen Skandal an Kölner Kliniken in Trägerschaft der katholischen Kirche. Sie hatten im Januar eine vergewaltigte Frau mit dem Wunsch nach dem Medikament abgewiesen, weil es ihnen aus ethischen Gründen nicht erlaubt war, das Medikament zu verschreiben.
###mehr-artikel### Die Abweisung hatte für Empörung gesorgt. Anträge für eine rezeptfreie "Pille danach" von SPD und Grünen im Bundestag waren Anfang Juni an der Mehrheit der schwarz-gelben Koalition gescheitert.
Pro familia begrüßte am Freitag die Abstimmung im Bundesrat. Die "Pille danach" sei in 90 Ländern nicht verschreibungspflichtig. Die Praxis gelte damit für 4,8 Milliarden Menschen. Auch deutsche Politiker und Ärzte sollten Frauen zutrauen, selbst zu entscheiden, erklärte der Verband. Der Antrag der Länder wird nun dem Bundestag zugeleitet, der sich aber erst in neuer Besetzung nach der Wahl im September damit beschäftigen wird.