Bund und Länder erstellen Hochwasser-Schadensbilanz

Bund und Länder erstellen Hochwasser-Schadensbilanz
Die derzeitige Flut wird nach Einschätzung von Experten teurer als die Katastrophe vor elf Jahren. Die Ratingagentur Fitch schätzte die Schäden durch die Überschwemmung von Donau, Saale und Elbe auf rund zwölf Milliarden Euro. Das wäre rund eine halbe Milliarde Euro mehr als 2002 beim Hochwasser an Elbe und Oder.

Bei der Flut im Jahr 2002 hatten Bund und Länder die Flutopfer nach Angaben des Finanzministeriums mit einem Hilfsfonds in Höhe von sechseinhalb Milliarden Euro unterstützt. Bisher hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine erste Soforthilfe zur Beseitigung der Hochwasserschäden in Höhe von 100 Millionen Euro angekündigt. Am Donnerstag wollte sie mit den Ministerpräsidenten über weitere Hilfsgelder für Flutopfer verhandeln. Dafür sind bisher bis zu acht Milliarden Euro im Gespräch.

###mehr-links###

Bis nächsten Freitag wollen Bund und Länder eine Schadensbilanz mit konkreten Zahlen vorstellen. Der Regierungssprecher von Sachsen-Anhalt, Matthias Schuppe, sagte, in seinem Bundesland könne der Schaden am Ende mehr als eine Milliarde Euro betragen. Weitere Landesregierungen konnten sich auf epd-Anfrage noch nicht zur Höhe der Schäden äußern.

Die Flut konzentriert sich auf Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Die betroffenen Bundesländer zahlen Soforthilfe aus. Das Land Bayern hat eine Soforthilfe von 150 Millionen Euro mit der Aussicht auf weitere 200 Millionen Euro angekündigt, jeder von der Flut geschädigte bayerische Haushalt soll bis zu 1.500 Euro bekommen.

Das Land Sachsen hat eine Soforthilfe von 30 Millionen Euro angekündigt, jeder von der Flut geschädigte sächsische Haushalt soll bis zu 2.000 Euro bekommen. Die Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen haben Hilfsgelder von jeweils 20 Millionen Euro in Aussicht gestellt.