Menschen mit einem monatlichen Einkommen unter 1.000 Euro seien verstärkt unter den Nichtwählern oder den Wählern der Piraten anzutreffen. Die Ärmeren fänden sich aber auch unter den Wählern extrem rechter Parteien, heißt es in der Studie der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig unter Leitung von Elmar Brähler.
Ärmere wählen eher extrem
55 Prozent der FDP- und 45 Prozent der Grünen-Wähler verfügen demnach über ein monatliches Einkommen von über 2.500 Euro. Bei SPD und Linken sind es rund 31 Prozent. 18,5 Prozent der Nichtwähler haben monatlich unter 1.000 Euro zur Verfügung. Bei den Wählern der rechten sind es knapp 16 Prozent, bei den Piraten rund elf Prozent.
Für die Untersuchung wurden zwischen Mai und Juli 2012 bundesweit rund 2.400 Wahlberechtigte im Alter zwischen 18 und 91 Jahren zu sozial- und medizinpsychologischen Themen befragt. Erstmals wurden auch die potenziellen Wähler der Piratenpartei sowie die Unentschlossenen und Nichtwähler erfasst.
Kein Arbeitsloser wählt liberal
Wähler mit einem formal hohen Bildungsabschluss trifft man laut der Studie nach wie vor besonders unter den Wählern der FDP und der Grünen sowie neuerdings unter den Piraten-Wählern an. Aber auch in der Gruppe der Unentschlossenen treten sie deutlich hervor, heißt es. Bei den Arbeitslosen geht ein Drittel gar nicht zur Wahl, 20 Prozent wählen SPD, knapp sechs Prozent die Grünen und nur 3,5 Prozent rechte Parteien. Die FDP bekam von keinem der Arbeitslosen eine Stimme.
Die Wähler der Piraten-Partei haben nach Angaben der Universität mit durchschnittlich 34 Jahren die Grünen-Wähler an der Spitze der jüngsten Wähler abgelöst. CDU-Wähler sind mit 58 Jahren weiterhin die Ältesten. Der Eindruck, dass Piratenanhänger meist Männer sind, täuscht. Unter den Wählern halten sich die Geschlechter fast die Waage, ebenso bei CDU und SPD. Männer sind deutlich stärker bei den Rechten, FDP und Linken vertreten, während Frauen eher für die Grünen stimmen. Auch bei den Unentschlossenen und Nichtwählern sind Frauen überproportional vertreten.