Diakonieunternehmen fordert Schadenersatz von früherem Vorstand

Diakonieunternehmen fordert Schadenersatz von früherem Vorstand
Das Evangelische Diakoniewerk Zoar mit Sitz im pfälzischen Rockenhausen fordert von einem früheren Direktor Schadenersatz in sechsstelliger Höhe wegen veruntreuter Gelder. Gegen den 61-Jährigen seien bereits zivilrechtliche Schritte eingeleitet worden, sagte Zoar-Vorstand Martin Bach am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern den Ex-Chef des Diakoniewerks wegen Untreue angeklagt. Ob und wann es vor dem Amtsgericht Rockenhausen zu einem Strafprozess kommen wird, ist jedoch noch offen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Vorstandsmitglied nach Abschluss eines fast zweijährigen Ermittlungsverfahrens eine Reihe von Verfehlungen im Zeitraum zwischen 2005 und 2010 vor. Dem Diakoniewerk soll nach Erkenntnissen der Ermittler dabei ein Schaden von mindestens 100.000 Euro entstanden sein. Der Beschuldigte war im April 2010 aus seinem Amt ausgeschieden, wenig später ging eine anonyme Anzeige gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft ein.

In der Anklageschrift wird dem früheren Direktor vorgeworfen, auf Rechnung des Diakoniewerks mehrere Grundstücke gepachtet zu haben, um dort der Jagd nachzugehen. Außerdem soll er Zoar-Mitarbeiter angewiesen haben, in der Arbeitszeit Reparaturen auf seinem Privatanwesen auszuführen und seine private Korrespondenz zu erledigen. Weitere Vorwürfen lauten auf Unregelmäßigkeiten bei Auftragsvergaben und den Abrechnungen von Dienstreisen sowie die Gewährung eines nicht nachvollziehbaren zinslosen Darlehens an eine Privatfirma.

Laut Staatsanwaltschaft bestreitet der frühere Zoar-Chef die Vorwürfe. Vor Eröffnung eines Strafverfahrens muss das zuständige Amtsgericht Rockenhausen in den kommenden Wochen prüfen, ob die Anklage zugelassen wird.