"Wer glaubt, Dresden würde sich zurücklehnen, irrt", erklärte Orosz am Freitag in Dresden. Dabei verwies sie auf zahlreiche Veranstaltungen am 68. Jahrestag der Zerstörung der Stadt. Am 13. Februar 1945 war Dresden bei Luftangriffen der Alliierten schwer zerstört worden, bis zu 25.000 Menschen kamen ums Leben. Seit Jahren versuchen Neonazis, die Trauer für ihre politischen Zwecke zu missbrauchen. Nach Großaufmärschen in der Vergangenheit werden in diesem Jahr allerdings nur rund 1.000 Neonazis erwartet.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus ruft unterdessen zu gewaltlosen Blockaden des jährlichen Neonazi-Aufzugs auf. An die Sicherheitsbehörden appelliert die kirchliche Initiative, Blockaden und Protest in Sicht- und Hörweite der Neonazis als ein wichtiges gesellschaftliches Signal zuzulassen. Gewaltfreie Blockaden gehörten zum Grundrecht auf freie Meinungsäußerung.
"Die menschenfeindliche Ideologie der extremen Rechten und die NS-Verherrlichung, die mit dem jährlichen Neonazi-Aufmarsch in Dresden einhergehen, sind mit der christlichen Botschaft nicht vereinbar", erklärte die Vorsitzende der kirchlichen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Elisabeth Raiser.