Eine Sprecherin sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin, das Außenministerium müsse davon ausgehen, "dass zwei deutsche Staatsangehörige in Kolumbien gegen ihren Willen festgehalten werden". Es handele sich um zwei Rentner, die als Touristen in dem Land unterwegs waren. Weitere Angaben wollte die Sprecherin nicht machen.
Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab gebildet. Das Amt und der Stab seien um eine Lösung des Falls bemüht und stünden mit allen relevanten Stellen in Verbindung erklärte das Ministerium.
Entführte würden als Spione betrachtet
Die Entführten befinden sich offenbar in der Hand der Guerilla. Die Rebellen des "Nationalen Befreiungsheers" (ELN) hatten in der Nacht zum Dienstag auf ihrer Webseite mitgeteilt, sie hätten zwei Männer mit vermutlich deutscher Nationalität in ihrer Gewalt. Sie würden als Spione betrachtet.
Die ELN ist die zweitgrößte Guerilla Kolumbiens mit geschätzten 3.000 Kämpfern. Mit der größten linksgerichteten Rebellenorganisation, FARC, führt die Regierung seit November Friedensgespräche. Doch kommt es weiter zu Anschlägen und Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Armee, Guerilla und rechtsextreme Paramilitärs in dem südamerikanischen Land bekämpfen sich mehr als 40 Jahren.