Seiner Meinung nach gebe es derzeit "mindestens 20 Leute" im Untergrund, sagte er am Samstag bei einer Veranstaltung im Evangelischen Bildungszentrum Bad Alexandersbad im Fichtelgebirge: "Mein Gefühl sagt mir: Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die wieder zuschlagen." Den Unterstützerkreis um diese Aktivisten schätzt der Kommunalpolitiker auf 50 bis 80 Personen.
Nach den Worten Schröters stehen die Bürger von Jena immer noch unter Schock, dass die Mitglieder der Terrorzelle - Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe - aus ihrer Stadt kamen. Dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte der Oberbürgermeister, er sei "nach wie vor erschüttert" über die Ermittlungen der Behörden nach den NSU-Morden. Ein Kompetenzgerangel zwischen Verfassungsschutz, Polizei und Staatsanwaltschaft habe in fahrlässiger Weise dazu geführt, dass viele Erkenntnisse nur spät oder gar nicht berücksichtigt worden seien. "Wenn man die Aktivitäten des Thüringer Heimatschutzes damals gesehen hat oder dass in Jena 1997/98 Bomben gebastelt wurden, dann ist der naiv, der das als Dumme-Jungen-Streich abtut", sagte Schröter.