In den meisten Krankenhäusern Syriens seien Betäubungsmittel, Antibiotika und Mittel zur Behandlung von Wunden und Schussverletzungen aufgebraucht, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mit.
Auch die Apotheken könnten die bedürftigen Menschen kaum noch mit Arzneimitteln wie Anti-Schmerztabletten versorgen, hieß es. Die anhaltenden Kämpfe in vielen Regionen und Städten Syriens machten die Lieferung von medizinischem Nachschub für Krankenhäuser, Gesundheitsstationen und Apotheken unmöglich, erklärte die UN-Organisation.
Katastrophale hygienische Verhältnisse
Zudem wird den Angaben zufolge vielerorts sauberes Wasser immer knapper, Abfälle werden nicht mehr entsorgt. Die katastrophalen hygienischen Verhältnisse bildeten den Nährboden für Infektionskrankheiten wie Hepatitis.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR teilte unterdessen mit, dass ein Konvoi mit Zelten, Decken und anderen Gütern zum ersten Mal die Region Azzas im Norden Syriens erreicht habe. Dort harrten Tausende Flüchtlinge in behelfsmäßigen Verschlägen unter erbärmlichen Umständen aus. Die Menschen würden nun in UNHCR-Zelten untergebracht.
Syriens Präsident Baschar al-Assad versucht einen vor knapp zwei Jahren ausgebrochenen Volksaufstand mit Waffengewalt zu ersticken. Bei den Kämpfen zwischen Assad-Truppen und Rebellen kamen mehr als 60.000 Menschen ums Leben. Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, rund 730.000 Männer, Frauen und Kinder flüchteten in die Nachbarländer.