Dass immer mehr Katholiken das Vertrauen in die Kirche verloren hätten und sich von der Institution abkehrten, liege daran, dass die Kirche das Befreiende ihrer Botschaft "nicht mehr glaubwürdig vermitteln kann", sagte Verbandspräsidentin Maria Flachsbarth am Samstag im Deutschlandradio Kultur.
Sie begrüßte die von der Kirche in Auftrag gegebene Untersuchung des Heidelberger Sinus-Instituts. Diese habe "differenziert" erforscht, dass es "unserer Kirche nicht gut geht", sagte Flachsbarth. Die Gläubigen seien heute kritischer als früher und hinterfragten: "Passt denn das, was ihr vermittelt, und das, was ihr lebt, und wie ihr mit Menschen umgeht, zusammen?"
Mehr Laienrechte
Dennoch sei ein Kirchenaustritt keine Option, sagte die Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, in dem 220.000 Frauen bundesweit vertreten sind. "Es sind Frauen, denen ihr Glaube etwas bedeutet, die auch an ihrer Kirche leiden, die möchten, dass sich etwas verändert", unterstrich Flachsbarth, die auch kirchenpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist.
Sie forderte, den angesichts des Missbrauchsskandals angestoßenen Dialogprozess weiterzuentwickeln. Sie unterstützte die Forderung nach mehr Laienrechten, nach mehr Frauen in Führungspositionen und der Zulassung von Frauen zum Diakoninnenamt.