Ein eigenes selbst gewähltes Parlament soll die Rechte der Minderheit stärken, fordert die Initiative "Serbski Sejmik", die dazu am Samstag zu einem Runden Tisch in das sächsische Schmochtitz bei Bautzen eingeladen hatte. Die Initiative begründet ihren Vorstoß für eine sorbische Volksvertretung mit der Notwendigkeit der Selbstbestimmung und eines "besseren Miteinanders".
"Wir streben nach einer neuen Ausprägung unserer sorbische Identität", erklärte die Gruppe. "Sonst werden wir von niemanden richtig ernst genommen". Die slawische Minderheit müsse mit Rederecht auf jeder politischen Ebene ausgestattet sein, auch in Städten, Gemeinden und Landkreisen. Derzeit werden die etwa 60.000 Lausitzer Sorben politisch vom Dachverband Domowina vertreten. Rund 40.000 der Sorben leben in Sachsen und 20.000 in Brandenburg.
Die Initiativgruppe "Serbski Sejmik" hat sich im April 2011 mit dem Ziel gegründet, eine demokratisch legitimierte Vertretung der gesamten sorbischen Gemeinschaft ins Leben zu rufen. Mit dem Runden Tisch will die Gruppe nun einen breiten demokratischen Diskurs bei den Sorben in der Ober- und Niederlausitz eröffnen.