"Zwei Transall-Maschinen reichen ganz bestimmt nicht aus", sagte sie der Zeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe): "Wir können viel mehr tun im humanitären Bereich." In dem westafrikanischen Land sei eine halbe Million Menschen auf der Flucht. Die eingefrorenen Hilfsgelder der Bundesregierung müssten "schleunigst wieder freigegeben werden".
Ob sich auch die Bundeswehr stärker beteiligen solle, ließ Roth offen. "Wir müssen das tun, was für Deutschland möglich und für Mali nötig ist - und nicht, was im Wahljahr opportun erscheint", sagte die Parteivorsitzende. Vor allem müsse Deutschland zusammen mit der EU, der Afrikanischen Union und den Vereinten Nationen den politischen Prozess wieder aufnehmen, um einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zu erreichen. In Mali kämpft die Armee mit Hilfe Frankreichs gegen Islamisten, die den Norden unter ihre Kontrolle gebracht haben.
Die Berichte über Menschenrechtsverletzungen durch malische Streitkräfte nannte Roth "grauenhaft". Die malischen und die ausländischen Einsatzkräfte müssten dafür Sorge tragen, dass die Täter schnell ausfindig gemacht würden. "Racheakte und Menschenrechtsverletzungen müssen, egal von wem begangen, streng geahndet und strikt unterbunden werden", sagte sie.
Der Schutz von Menschenrechten müsse auch ein Schwerpunkt der geplanten und von Deutschland unterstützten Ausbildungsmission der EU sein, forderte Roth. Die EU will bis Mitte Februar rund 200 Militärberater und weitere Experten nach Mali schicken.