Theologe: Mehr Abscheu vor Dschungel-Kandidaten als vor Getier

Theologe: Mehr Abscheu vor Dschungel-Kandidaten als vor Getier
Ein Theologe greift die RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" scharf an. Grund ist das Verspeisen lebendiger Würmer und Kakerlaken bei den ekligen "Dschungelprüfungen". Der Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster, Rainer Hagencord, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Im Dschungelcamp werden nicht nur C- oder D-Promis vorgeführt, sondern eben auch die Tiere, aber dabei bleibt es nicht: Die Tiere werden auch noch umgebracht."

Mit der Sendung werde "eine bestimmte Einstellung" zu Tieren transportiert, nämlich: "Die einen sind hübsch und niedlich, die werden zuhause auch verwöhnt, und die anderen sind eklig, die kann man ruhig essen." Der katholische Theologe und Biologe Hagencord stellte klar: "Ich habe diese Sendung noch nie gesehen. Ich habe aber eher Ekel vor den Leuten, die da mitmachen, als vor Würmern und Kakerlaken, die ja ebenfalls hochkomplexe Organismen und zudem auch Geschöpfe Gottes sind."

Das Verspeisen etwa von lebenden Sandwürmern zählt zu den "Dschungelproben", die Stars und Sternchen bei der Show zu bestehen haben. Auch Kamelpenisse und Fischaugen standen bereits auf der Speisekarte. Das Finale der laufenden Staffel läuft am Samstag.

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Das 2008 gegründete Institut für Theologische Zoologie will zu einer wissenschaftlich fundierten theologischen Würdigung des Tieres beitragen und in der Kirche für die Bewahrung der Schöpfung eintreten. Es versteht sich als interdisziplinär, ökumenisch und interreligiös.