Studie: Leiharbeit hat positive und negative Beschäftigungseffekte

Studie: Leiharbeit hat positive und negative Beschäftigungseffekte
Leiharbeit hat zwei Gesichter: Einerseits verdrängt sie reguläre Beschäftigung, andererseits schafft sie aber auch zusätzliche Jobs. Laut einer am Donnerstag in Nürnberg vorgestellten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit wird etwa die Hälfte der befristeten Jobs auf Kosten der regulären Beschäftigung geschaffen. Den Angaben zufolge ist der Anteil der Leiharbeitnehmer an allen Erwerbstätigen in den vergangen zwei Jahrzehnten beständig gestiegen.

Während im Jahr 1991 etwa 0,4 Prozent aller Erwerbstätigen in der Leiharbeitsbranche tätig waren, betrug dieser Anteil im Jahr 2011 etwa 2,2 Prozent. Damit stieg die Zahl der Leiharbeitnehmer im Zeitraum von 1991 bis 2011 von 130.000 auf 880.000. Gerade in den Boomjahren 2006 und 2010, in denen die Zahl der Leiharbeiter um 200.000 anstieg, seien rund 100.000 reguläre Jobs durch Zeitarbeit ersetzt worden. Wie die Studie ergab, sind in diesen beiden Jahren aber auch 100.000 zusätzliche - allerdings befristete - Beschäftigungsverhältnisse geschaffen worden.

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Das starke Wachstum der Zeitarbeit in den letzten Jahrzehnten hängt den Angaben zufolge vor allem mit zahlreichen Lockerungen der gesetzlichen Bestimmungen zusammen. Mit Zeitarbeit wollen Unternehmen Auftragsschwankungen ausgleichen. Die daraus entstehenden zeitlich begrenzten Arbeitsplätze sollen, sobald die Auftragslage es zulässt, in reguläre Jobs umgewandelt werden. Zeitarbeit steht aber gleichzeitig in der Kritik, Anreize für den Abbau regulärer unbefristeter Jobs zu schaffen.