Bischof Maltzahn: Nordkirche will Konfessionslose befragen

Bischof Maltzahn: Nordkirche will Konfessionslose befragen
Die evangelische Nordkirche will die Einstellung von Nichtchristen gegenüber Religion und Kirche ergründen. Dazu habe die Arbeitsstelle "Kirche im Dialog" in Rostock etwa 50 Fragen erarbeitet, die voraussichtlich noch im Januar verteilt und auch im Internet veröffentlicht werden sollen, sagte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn dem Evangelischen Pressedienst (epd).
20.01.2013
epd
Anne-Dorle Hoffgaard

Eine kleine Befragung zur Bestattungspraxis im Raum Hamburg habe bereits ergeben, "dass Menschen zwar ein hohes Bedürfnis nach Ritualen haben". Allerdings würden ganz persönliche, individuelle Gestaltungswünsche an Bedeutung gewinnen gegenüber der kirchlichen Tradition. Gelegentlich wurde eine weltliche Trauerfeier gewählt, weil man hoffte, "dass das Leben der Verstorbenen hier eine größere Würdigung erfahren könnte", sagte der Bischof.

Offener für suchende Menschen werden

Durch die Tätigkeit der Arbeitsstelle sollen auch "gemeinsame Schnittmengen und Interessen" zwischen der Kirche und Nichtkirchenmitgliedern entdeckt werden. "Wir wollen durch diesen Dialog als Kirche offener werden für Menschen, die auf der Suche sind." Später sollen von der Einrichtung kirchliche Projekte initiiert und begleitet werden.

Die Arbeitsstelle "Kirche im Dialog" startete bereits im September 2011 in Rostock und Hamburg und damit neun Monate vor Gründung der Nordkirche. In Mecklenburg-Vorpommern gehören nur rund 21 Prozent, in Schleswig-Holstein gut 60 Prozent und in Hamburg 41 Prozent der Bevölkerung der evangelischen oder katholischen Kirche an. Bischof Maltzahn ist Vorsitzender des Beirates der Arbeitsstelle.