Toleranz dürfe nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt werden, sondern müsse auch durch das eigene Handeln zum Ausdruck gebracht werden, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag im rbb-Rundfunk in Berlin. Dazu gehöre auch, "nicht wegzusehen, wenn Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft bedroht und verletzt werden".
Die evangelische Kirche hat 2013 zum Themenjahr "Reformation und Tolerenz" ausgerufen. Zwar sei die Zeit der Reformation, die vor rund 500 Jahren begann, von erbittertem Streit und blutigen Konflikten geprägt gewesen, sagte Dröge. Die kirchlichen Reformatoren hätten dennoch "den Samen für unser heutiges Verständnis von Toleranz gelegt," betonte der Bischof. Heute verstehe sich die Kirche nicht nur als Erbin der Reformation, sondern auch der Aufklärung, der es zu verdanken sei, dass die Befreiung des Denkens nach der Reformation weitergegangen sei, sagte Dröge.
