Bischöfin Kirsten Fehrs läutete den Endspurt für die Vorbereitungen zum Kirchentag ein. "Der Hafen ist in Sicht," sagte Fehrs. Der Kirchentag habe "wie ein großer Tanker mit unzähligen Begleitbooten" gehörig Tempo aufgenommen. Den Mitarbeitern des Kirchentags riet sie: "Schlafen Sie genug und essen Sie ausreichend." Der evangelische Kirchentag sei "Protestantismus von unten". An kaum einem Ort in der Gesellschaft werde so konzentriert gesellschaftlich diskutiert.
Weitere prominente Gäste beim Kirchentag sind der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier, Verteidigungsminister Thomas de Maiziére (CDU), Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und MV-Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD). Ob auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommen, ist derzeit noch offen. Zugesagt haben auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, DGB-Chef Michael Sommer, EKD-Lutherbotschafterin Margot Käßmann, Unternehmer Michael Otto und der Kabarettist Eckart von Hirschhausen.
Themen wie "Interreligiöser Dialog" und "Demokratie" seien "perfekt auf Hamburg abgestimmt", sagte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD). Das Motto "Soviel du brauchst" gefalle ihm gerade als Sozialsenator. Was der Mensch wirklich braucht, seien neben materiellen Dingen auch Werte wie Solidarität, Mitmenschlichkeit und die Sicherheit der staatlichen Fürsorge. Scheele: "Ich verstehe die Losung daher auch als Mahnung und Aufforderung an uns Politiker."
Zum Dialog der Religionen wird die Deutsch-Iranerin Katajun Amirpur sprechen. Eine "ökumenische Sozialethik für das 21. Jahrhundert" wollen der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und die katholische Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins entwerfen. Bibelarbeiten halten unter anderem der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, Nordkirchen-Bischof Gerhard Ulrich und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne). Auch die Theologen Friedrich Schorlemmer, Fulbert Steffensky und Eberhard Jüngel wollen kommen.
Der Hamburger Kirchentag werde ein "Kirchentag der Verantwortung" sein, sagte Kirchentagspräsident Robbers. Zum Thema "Verantwortungsvolle Wirtschaft" würden "ehrbare Kaufleute" und Gewerkschafter diskutieren. "Wir wollen helfen, Brücken zu bauen über manche Sprachlosigkeiten." Ihm persönlich liege besonders das Thema "Einsamkeit" am Herzen. Robbers: "Wir müssen helfen, die Einsamkeit zu überwinden, unter der so viele Menschen leiden." Dazu zählten auch Menschen, die durch Missbrauch in tiefe, innere Einsamkeit gestoßen sind.