Veranstalter sprachen von mehr als 100.000 Teilnehmern. Wegen des französischen Militäreinsatzes in Mali waren erhöhte Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden.In der ersten Reihe waren zahlreiche konservative Politiker sowie Kirchenvertreter Frankreichs zu sehen. So beteiligten sich der Parteichef der konservativen UMP, Jean-François Copé, der Pariser Erzbischof André Vingt-Trois und Kardinal Philippe Barabarin aus Lyon an dem Protest. Auch die ultrarechte Front National war vertreten, etwa durch Le Pen-Enkelin Marion Marechal-Le Pen.
Vor allem gegen Recht zur Adoption
Die sozialistischen Regierung Frankreichs will homosexuellen Paaren die Eheschließung erlauben und ihnen das Recht zur Adoption von Kindern einräumen. Der Gesetzesentwurf dazu soll Ende Januar im französischen Parlament diskutiert werden. 115 konservative Abgeordnete riefen zu einer Volksabstimmung gegen das Vorhaben auf. Präsident François Hollande hatte vor seiner Wahl "Heirat für alle" versprochen.
###mehr-artikel###
Viele Demonstranten betonten, weniger gegen die Heirat von Homosexuellen zu sein als gegen eine Änderung des Kindschaftsverhältnisses. Auch die großen Kirchen sowie muslimische und jüdische Verbände haben sich gegen das Gesetz ausgesprochen.
Waren in Frankreich im Sommer noch 65 Prozent der Bürger positiv gegenüber der Homoehe eingestellt, schwand die Zustimmung seither zusehends. Inzwischen ist laut Umfragen zwar immer noch eine Mehrheit von 60 Prozent der Franzosen für die Ehe, aber nur noch 45 Prozent sind für das Recht auf Adoption, die Hälfte dagegen.