Bahr offen für Schockfotos auf Zigarettenschachteln

Bahr offen für Schockfotos auf Zigarettenschachteln
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will stärker gegen die Tabakindustrie vorgehen. Neue Strategien, die etwa durch Vitaminzusätze vorgaukelten, Zigaretten seien ein gesundes Produkt, sollten unterbunden werden, sagte Bahr den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Samstagsausgabe). Auch große Schockfotos auf Zigarettenschachteln hält Bahr in Deutschland für möglich.

"Wenn Schockbilder erfolgreich sind, dann bin ich offen für die Diskussion", sagte Bahr. Er habe die EU-Kommission aufgefordert, Belege vorzulegen, ob solche Bilder mehr Raucher vom Griff zur Zigarette abhielten.

Bahr befürwortete auch den Kurs der EU-Kommission, suchtfördernde Zusatzstoffe verbieten zu wollen. In einigen Ländern werde bereits versucht, über Zusatzstoffe dem Rauchen das Unangenehme zu nehmen. Dadurch könnten mehr Menschen zur Sucht verführt werden, warnte der Minister: "Das darf nicht sein."

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Die EU-Kommission hatte im Dezember 2012 unter anderem vorgeschlagen, aromatische Zusatzstoffe wie etwa Menthol oder Vanille zu verbieten. Der EU-Kommission schwebt auch vor, Warnhinweise und Schockfotos auf 75 Prozent der Packungsoberfläche anzubringen. Diese Pläne stoßen bei Zigarettenherstellern auf besonders großen Widerstand.