In Europa lebten Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen friedlich zusammen, werben der evangelische Präses Nikolaus Schneider, der katholische Erzbischof Robert Zollitsch sowie Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden und Aiman A. Mazyek vom Zentralrat der Muslime. Europa sei ein großartiges Friedensprojekt, teilten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz dazu am Dienstag mit.
Die im vergangenen Jahr gestartete Initiative deutscher Stiftungen wirbt als Antwort auf die aktuelle europakritische Debatte für ein positives Europa-Image und verweist auf die Vorteile der europäischen Integration. Schirmherr der Kampagne ist Bundespräsident Joachim Gauck. Zu den Prominenten aus Politik, Sport, Kultur und Gesellschaft, die sich zur europäischen Idee bekennen, gehören etwa Altkanzler Helmut Schmidt, Daimler-Chef Dieter Zetsche, Fußballer Philipp Lahm und der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen.
Biblisch-christliches Fundament
Europa sei vor allem eine Wertegemeinschaft, sagte Erzbischof Zollitsch zu der Pro-Europa-Initiative. "Sie ist erwachsen aus dem, was das biblische, das christliche Fundament ist. Diese Werte haben Europa geprägt." Die christlichen Kirchen hätten viel für den Aufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg getan.
Der EKD-Ratsvorsitzende Schneider sagte, es reiche in Europa nicht aus, wenn man eine gemeinsame Währung habe und Handel betreibe: "Die Menschen brauchen Zukunftsperspektiven. Wir müssen wieder darauf drängen, dass Europa ein kultureller und sozialer Gestaltungsraum wird." Die Glaubensgemeinschaften hätten die Kraft und Reichweite, Grenzen zu überwinden und Menschen für Europa zu begeistern. "Wir wollen Europa mit gestalten und zu unserer Sache machen", fügte Schneider hinzu.