Dies bestätigte Daniel Holler von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wegen Übertritts zum Christentum hatte dem Pastor einer evangelikalen Freikirche im Iran Menschenrechtlern zufolge die Hinrichtung gedroht. Dies hatte eine internationale Protestwelle ausgelöst. Im September 2012 konnte Nadarkhani die Haftanstalt zunächst als freier Mann verlassen, war aber an Weihnachten erneut inhaftiert worden.
Zunächst hieß es, der 1977 geborene evangelisch-freikirchliche Pastor habe noch eine Reststrafe von 40 Tagen abzubüßen. Dies war damit begründet worden, dass er im September diesen Jahres zu früh entlassen worden sei. Menschenrechtler hatten dies als Sanktion dafür gewertet, dass sich Nadarkhani nach seiner Entlassung öffentlich geäußert habe. Nadarkhani habe jetzt offenbar die Auflage erhalten, sich nach 30 Tagen bei den iranischen Behörden erneut zu melden, um weitere Dokumente zu unterschreiben, sagte Holler.
Erst Todesurteil, dann Freispruch
Nach Angaben der IGFM hatte das Revolutionsgericht in Rasht im September 2010 das Todesurteil gegen Nadarhkani wegen Abfalls vom islamischen Glauben und Evangelisation erlassen. Im Rahmen eines erneuten Gerichtsverfahrens war der Familienvater am 8. September 2012 vom Vorwurf des Abfalls vom islamischen Glauben freigesprochen worden. Die Richter hielten den Vorwurf der christlichen Missionierung unter Muslimen jedoch aufrecht, sahen die Strafe zunächst aber als abgeleistet an. Iranische Behörden hatten der Darstellung widersprochen, ihm drohe die Hinrichtung.