Sächsischer Bischof wünscht sich mehr Zuversicht für Europa

Sächsischer Bischof wünscht sich mehr Zuversicht für Europa
Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl wünscht sich für das neue Jahr mehr Zuversicht hinsichtlich der Zukunft Europas.
04.01.2013
epd
Stephanie Höppner

"Ich sehe das zusammenwachsende Europa als eine ganz wunderbare Erfahrung, die wir in den vergangenen Jahrzehnten machen durften", sagte Bohl in Dresden dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Es sei schade, dass in diesen Tagen bestimmte Vorurteile wieder zu hören seien. So sei beispielsweise von dem verantwortungslosen Südländer oder dem dominanten Deutschen die Rede. "Manches hat im Zusammenhang der Finanz- und Schuldenkrise in diesem Jahr richtig wehgetan und da habe ich die Hoffnung, dass wir im neuen Jahr erleben, dass der europäische Gedanke mit neuer Kraft erfüllt wird", erklärte Bohl.

Zudem hofft der Theologe auf ein Umdenken beim Wirtschaftswachstum. "Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass wir insbesondere unseren Begriff von Wachstum überdenken und lernen, so zu leben, dass wir das Gleichgewicht der Atmosphäre nicht gefährden", sagte Bohl. Das betreffe nicht nur die Deutschen, aber es sei wichtig, dass Deutschland mit gutem Vorbild vorangehe.

Kritisch äußerte sich Bohl auch über den Klimagipfel in Katar im Dezember. "Ich bin wie viele andere sehr enttäuscht, dass die Klimakonferenz in Doha so einen schlechten Verlauf genommen hat", sagte der Bischof. Umweltschützer hatten die Ergebnisse des Gipfeltreffens in Katar an der Ostküste der arabischen Halbinsel als unzureichend kritisiert.