Die Opfer der Schikanen würden immer jünger, sagte der Buchautor und Geschäftsführer des Kinderschutzbundes in Bonn im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Mehr als die Hälfte der Jungen und Mädchen, die wir 2011 beraten haben, waren Grundschulkinder." Trotzdem täten sich noch viele Schulen schwer, gegen Mobbing aktiv zu werden, beklagt Schallenberg.
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Dem Fachmann zufolge muss die Prävention im Schulalltag mehr Raum bekommen. Zwar könne man nie ausschließen, dass es trotz Vorbeugung zu Übergriffen komme: "Aber wenn Schüler in ihrem Verhalten gestärkt sind und ihren Alltag als Klassengemeinschaft gut kennen, dann ist es für Täter schwieriger, Mobbing überhaupt in Gang zu bringen. Es wird früher erkannt und bearbeitet."
Für die Schulen sei es "natürlich nicht angenehm", sich mit dieser Gewaltfrage auseinanderzusetzen, sagte der Experte. Aber: "Man kann damit als Schule gut umgehen - ohne Angst, beschädigt zu werden. Wenn eine Schule das Thema aktiv angeht, ist das eher ein Qualitätsmerkmal."
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Eltern von gemobbten Kindern rät Schallenberg, umgehend die Klassenleitung aufzusuchen "und die Situation transparent zu machen". Sie müssten darauf bestehen, dass ihr Kind geschützt wird. "Wenn das nicht hilft, gehe ich zur Schulleitung, dann zum Schulamt." Die Schüler seien auf die Unterstützung von Lehrkräften angewiesen.